Behandlung mit Testosteron bei Erektionsproblemen

Erektionsprobleme können vielerlei Ursachen haben und die Folgen für die Psyche der betroffenen Männer sind mitunter gravierend. In einigen Fällen von Impotenz kann eine Hormontherapie helfen. Nun wurde von deutschen Urologen in einer Studie eine besondere Behandlungsmethode untersucht.
Für Männer sind Erektionsprobleme ein Horror. Die Angst im Bett nicht mehr seinen Mann zu stehen, hat Stress zur Folge, was sich wiederum auf die Potenz negativ auswirkt. Doch Potenzstörungen können viele Ursachen haben, u.a. Testosteronmangel. Laut einer neuen Studie kann dieser mit Hilfe von Hormonspritzen behandelt werden.

Impotenz als Folge von Testosteronmangel

Neben Durchblutungsstörungen und Diabetes zählt auch Testosteronmangel, medizinisch als Hypogonadismus bezeichnet, zu den entscheidenden Ursachen für eine erektile Dysfunktion. Je älter man(n) ist, desto größer wird das Risiko, denn der Körper produziert im Laufe der Zeit immer weniger des männlichen Sexualhormons. Im Normalfall sinkt der Pegel ab dem 30. Lebensjahr, bei einigen Männern ist dies jedoch schon früher der Fall. In einer Langzeitstudie wurde nun erforscht, ob sich Erektionsprobleme durch eine Injektion von Testosteron behandeln lassen.

Testosteron-Pegel in Abhängigkeit vom Alter

Dazu wurden 480 Studienteilnehmer mit Testosteronmangel und Erektionsstörungen in 2 Gruppen eingeteilt: Eine wurde mit Testosteronspritzen behandelt, die andere als Kontrollgruppe genommen. Im Vorfeld hatten die Teilnehmer die Wahl, ob sie die Hormonzugabe testen wollten. Weiterhin erhielten jeweils ein Viertel jeder Gruppe ein Potenzmittel verabreicht.

Weiter Erektionsstörungen in der Kontrollgruppe

Es wurde festgestellt, dass sich im Laufe von zehn Jahren die Erektionsstörungen in der Kontrollgruppe weiter verschlechterten. Bei den Teilnehmern der Hormontherapie wurde eine Verbesserung der Situation erkannt. Die Hilfe, die Testosteron-Injektionen bieten, sind schon längere Zeit bekannt. Die Kosten für eine solche Behandlung übernimmt bei einem nachgewiesenen hormonellen Problem sogar die Krankenkasse.

Lesetipp: Zum Theme Potenzmittel und Kostenübernahme der Krankenkasse haben wir hier einen interessanten Artikel für Sie.

Kritikpunkte der Studie

Führende deutsche Urologen haben die Ergebnisse der Studie bestätigt und befürworten eine Therapie mittels Hormonspritzen – doch es gibt auch Kritik an der Studie. Hauptkritikpunkt ist die Herangehensweise der Forscher. Sie hätten nicht darauf geachtet, die verschiedenen Formen von Testosteronmangel zu berücksichtigen. Weiterhin habe es in der Kontrollgruppe mehr Männer mit Diabetes gegeben, was Einfluss auf die Ergebnisse der Studie haben könnte. Zudem wurde beanstandet, dass durch den Pharmakonzern Bayer, ein Hersteller solcher Testosteronspritzen, finanzielle Mittel für die Studie bereitgestellt wurden, was nicht unbedingt für ein unabhängiges Testergebnis spricht.

Folgen von Testosteronmangel

Suchen Sie das Arztgespräch

Auch wenn es noch so unangenehm ist: suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Arzt um die genauen Ursachen der Erektionsprobleme herauszufinden. Erst dann kann eine geeignete Behandlung in die Wege geleitet werden. Nut etwa 6 Prozent der betroffenen Männer leiden wirklich unter Testosteronmangel. Ziehen Sie also den Fachmann zu Rate.

Update 15.06.2020

So läuft eine Testosterontherapie ab

Der erste Schritt besteht darin, überhaupt festzustellen, ob eine Notwendigkeit besteht. In der Regel wird dafür ein Bluttest durchgeführt um den Testosteronspiegel des Patienten zu bestimmen.

Wichtig ist zu verstehen, dass eine hormonelle Therapie nur dann zur Anwendung kommt, wenn gesundheitliche Ursachen auchgeschlossen werden können, wie auch anders zu behandeln sind. Stimmen sowohl Patient und Arzt darin überein, kommen mehrere Methoden in Frage. Am verbreitetsten sind Injektionen, Pflaster, Gels oder Kapseln.

Testosterontherapie mittels Injektionen

Mit Injektionen können Sie einen gleichbleibenden Testosteronspiegel von bis zu 16 Wochen erreichen. Allgemein werden sie deshalb auch 3-Monats-Spritzen genannt. Die dafür notwendigen Spritzen erhalten Sie von Ihrem Arzt (mit vorheriger Überprüfung der Testosteronwerte).

Testosterontherapie mittels Pflaster

Das Pflaster wird auf bestimmte Körperstellen geklebt (Bauch, Rücken, Oberarme) und setzt seine Wirkung über die Haut frei. Die Freisetzung von Testosteron erfolgt relativ gleichmässig. Jedoch haben Pflaster zum Teil heftige Nebenwirkungen zur Folge (starke Hautirritationen), weshalb sie kaum noch im Handel vertrieben werden.

Testosterontherapie mittels Gel

Das Gel wird einmal am Tag auf verschiedene Körperregionen (Schultern, Oberarme, Bauch) aufgetragen und zieht schnell ein. Das Testosteron wird über die Haut absorbiert. Die Haut gibt das Testosteron nach und nach ab und fungiert als eine Art Reservoir. Bei der Anwendung sollten Sie vorsichtig sein, denn es kann leicht auf andere Menschen übertragen werden. Waschen Sie sich nach dem Auftragen gründlich die Hände. Ebenso sollten Sie beim Sex aufpassen.

Testosterongel auftragen

Testosterontherapie mittels Kapseln

Die Einnahme durch Kapseln ermöglicht es, einen gleichmäßigen Hormonspiegel zu erreichen. Im Vergleich zu den anderen Methoden, tritt die Wirkung jedoch verzögert ein, da die Kapseln erst durch den Magen-Darm-Trakt müssen und durch die Leber recht schnell abgebaut werden.

Alternative Formen den Testosteronspiegel zu erhöhen

Um dem Mangel an Testosteron zu begegnen, kann es sinnvoll sein, diesen auf natürliche Weise zu erhöhen. Dies erreicht man durch:

  • ausreichende Bewegung
  • Vitamin D (Sonnenlicht)
  • ausreuchend Schlaf
  • Stressreduzierung
  • Gewichtsreduzierung
  • Ernährungsumstellung (mit bestimmten Lebensmitteln den Testosteronwert steigern)
  • gesunde Lebensweise (Verzicht auf Drogen, Nikotin und Alkohol)

Nicht in allen Fällen wird eine natürliche Steigerung auch zum Erfolg führen, vor allem wenn es sich um einen gravierenden Testosteronmangel handelt. In diesen Fällen verspricht eine medikamentöse Behandlung mehr Erfolg.

Vor allem Männer die aufgrund von Testosteronmangel unter Erektionsstörungen leiden, können diese dadurch sehr gut behandeln. Stellen sich erste Erfolge ein, wird der Anwender selbstbewusster beim Sex. Dadurch verringern sich Versagensängste und Drucksituationen.

Eine oft zu beobachtende Nebenwirkung ist eine Gewichtsreduzierung bei gleichzeitigem Muskelzuwachs. Ebenso treten Verbesserungen hinsichtlich Stimmung, Konzentrationsfähigkeit und der kognitiven Fähigkeiten auf.

Wie bei vielen anderen medikamentösen Behandlungen, gibt es auch bei dieser Therapie Nebenwirkungen, die regelmäßig mit einem Arzt besprochen werden sollten. Dazu gehören:

  • Leberschäden
  • reduzierte Spermienanzahl
  • erhöhtes Risiko für Prostatakarzinome
  • Schlafapnoe-Syndrom
  • Hautreaktionen (Therape mittels Pflaster oder Gel)
  • Veränderungen der Brust

Das sollten Sie noch wissen

Für eine hormonelle Therapie mit Testosteron brauchen Sie in jedem Fall ein Rezept, welches durch einen Facharzt ausgestellt wird. Im Internet gibt es Anbieter, die kein Rezept verlangen. Nehmen Sie davon Abstand.

Oft enthalten diese „Mittel“ kein Testosteron und demzufolge wird keine Wirkung erzielt. Im Gegenteil, es besteht das Risiko, dass das Mittel dem Körper und der Gesundheit schadet. Um mögliche Risiken und Nebenwirkungen zu vermeiden, muss eine gründliche Untersuchung durch den Facharzt stattfinden, der daraufhin eine spezielle Behandlung vorschlägt.

Kosten der Testosteronersatztherapie

Die GKV (Gesetzliche Krankenversicherung) übernimmt die Kosten der Therapie nur, wenn sie medizinisch notwendig ist. Aus medizinischer Sicht ist dies jedoch eher selten sinnvoll und unbedingt nötig schon gar nicht. Von daher findet eine Kostenübernahme der GKV selten statt.

Aus ihrer Sicht stellt ein niedriger Testosteronwert keinen Krankheitsfall dar, da er z.B. altersbedingt natürlich stattfindet.

Nicht zu vergessen sind die Nebenwirkungen und mögliche Kontraindikationen. Ernsthaft in Betracht kommt eine Testosteronersatztherapie erst dann, wenn der Mann zu starke Beschwerden hat oder der Testosteronspiegel dauerhaft oder wiederholt zu niedrig ist. In diesem Fall übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten.

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 by Hubert
Auswirkungen

Hallo Herr Höppner, bei mir wurde vor etwa einem halben Jahr Testosteronmangel diagnostiziert und Probleme mit der Erektion habe ich auch schon eine ganze Weile. Mein Arzt selbst hat mir geraten mich an einen Spezialisten zu wenden. Hat so eine Hormontherapie sonstige Auswirkungen auf den Körper? Testosteron wirkt sich ja auf verschiedene Weise auf den Körper aus. Wenn dem Körper dann auf künstliche Weise Testosteron zugeführt wird, hat das Auswirkungen auf Stimme, Haarausfall etc.? Schöne Grüße aus dem Vogtland

Hallo Hubert,wie im Artikel beschrieben gibt es eine ganze Reihe von Nebenwirkungen die auftreten können. Ob diese auftreten und wie stark, hängt aber individuell vom Mann ab. Ein erfahrener Arzt kann den Testosteronspiegel und die darauf abgestimmte Hormonersatz-Therapie jedoch einschätzen.Bei vorhandenen Erektionsstörungen wird diese Behandlungsmethode eher selten angewendet und zuerst versucht, über anderen Ansätze zum Erfolg zu kommen. Wenden Sie sich bitte an einen Spezialisten der Sie umfassend untersucht. Mit freundlichen Grüßen D. Höppner