Erektionsstörung durch Prostatavergrößerung

Die Prostata (Vorsteherdrüse) ist eine kastaniengroße Geschlechtsdrüse, die für einen Großteil der Spermaproduktion zuständig ist. Bei den meisten Männern vergrößert sich die Prostata mit zunehmendem Alter – meist gutartig. Jedoch kann diese gutartige Vergrößerung der Prostata auch junge Männer betreffen und geht häufig mit Potenzstörungen einher, sowohl erektile Dysfunktion (Impotenz) als auch Ejakulationsstörungen.

Lesetipp: Das versteht man unter Impotenz.

Zusammenhang zwischen Impotenz und einer Prostatavergrößerung

Die Prostata ist im kleinen Becken zwischen Enddarm und Blase zu finden. Sie umhüllt den Beginn der Harnröhre, weshalb eine Vergrößerung der Prostata auf die Harnröhre drücken und somit den Harnstrahl abschwächen kann. Da auch das Sperma durch die Harnröhre fließt, kann es zu  Ejakulationsstörungen kommen. Zudem verlaufen viele Nervenbahnen um die Prostata herum, die zum Beispiel bei einer Operation oder anderen Verfahren verletzt werden können.

Vergleich normale und vergrößerte Prostata

In der Wissenschaft ist es umstritten ob eine gutartig vergrößerte Prostata einen Einfluss auf das vegetative Nervensystem hat, welches für die Steuerung einer Erektion zuständig ist. Vor allem nach einer „Ausschabung der Prostata“ oder einer offenen Operation kann eine retrograde Ejakulation auftreten, bei der das Sperma zurück fließt und in die Blase gelangt. Darüber hinaus verursachen manche Prostata-Medikamente Potenzprobleme.

Wenn die Prostata vollständig entfernt wird ist zumeist kein Samenerguss mehr möglich, da die Prostata für ein Drittel der Spermaproduktion verantwortlich ist. Es ist für den Mann aber dennoch möglich einen Orgasmus zu bekommen.

Die Qualität und Zeugungsfähigkeit kann durch ein sogenanntes Spermiogramm ermittelt werden.

Eine andere Form der Prostatavergrößerung ist die Prostatitis (Entzündung der Prostata). Für einen Mann kann Geschlechtsverkehr während einer Prostatitis sehr schmerzhaft sein. Wenn es immer wieder zu Schmerzen bei der Ejakulation kommt, kann dies ebenfalls die Potenz beeinflussen.

Wie oft kommt Impotenz bei einer Prostatavergrößerung vor?

Im Laufe seines Lebens ist fast jeder zweite Mann von einer gutartigen Vergrößerung der Prostata betroffen. Nicht in allen Fällen sind jedoch die Symptome erkennbar. In den meisten Fällen tritt eine Vergrößerung nach dem 45. Lebensjahr auf, in manchen Fällen auch schon ab dem 30. Lebensjahr.

Häufig wird eine benigne Prostatahyperplasie zunächst mit Medikamenten behandelt, die bei etwa einem Drittel der Männer zu Erektionsstörungen führen kann. Allerdings gibt es auch einige Medikamente die sich fördernd auf die Potenz auswirken. Dazu zählen beispielsweise der PDE-5-Hemmer Tadalafil, der auch in der Behandlung von erektiler Dysfunktion eingesetzt wird, und auch einige alpha-Blocker. Der Alpha-Blocker Tamsulosin jedoch scheint Potenzstörungen eher zu begünstigen. Zwei weitere Medikamentengruppen, 5-alpha-Reduktase-Hemmer (zum Beispiel Finasterid) und Anticholinergika verursachen häufig Potenzstörungen.

Probleme mit der Prostata

Auftretende Erektionsprobleme sind nach einer teilweisen oder vollständigen Entfernung der Prostata vom Verfahren abhängig. Ohne eine Schonung der Nerven während des Eingriffs würden 90 – 95 Prozent der Patienten danach impotent sein. Nach einer Ausschabung leiden 5 – 25 Prozent zunächst an einer erektilen Dysfunktion, die in den meisten Fällen aber nur vorübergehend auftritt, selten aber dauerhaft bestehen bleiben kann. Das Risiko für eine dauerhafte Erektionsschwäche scheint vor allem eine Frage des Alters zu sein.

Studien haben ergeben, das ein Viertel der Patienten nach 6 Monaten wieder ihre frühere Potenz erreichen, nach einem Jahr sind es bereits 40 – 50 % und nach zwei Jahren hat sich die frühere Leistungsfähigkeit im Bett bei 30 – 60 Prozent wieder eingestellt. Etwa 10 Prozent der Männer berichten nach einer Ausschabung sogar von einer verbesserten Potenz.

Insgesamt hängt die Häufigkeit der Potenzstörungen nicht nur vom Verfahren ab, sondern auch der körperlichen Konstitution der Patienten.

Impotenz bei Prostatakrebs

Prostatakrebs ist eine bösartige Vergrößerung der Drüse durch entartete Zellen. Die Erkrankung verläuft interindividuell sehr unterschiedlich. Häufig macht der Krebs zunächst keine Beschwerden, weil sich das Gewebe außen an der Drüse vermehrt – im Gegensatz zur gutartigen Prostatavergrößerung, bei der die Gewebsvermehrung im inneren Bereich um die Harnröhre herum stattfindet und entsprechende Beschwerden bereitet. Aufgrund dessen ist es nicht selten, dass ein Prostatakrebs erst dann entdeckt wird, wenn bereits Metastasen vorhanden sind.

Üblicherweise wirken männliche Sexualhormone wachstumsfördernd auf die Krebszellen, weshalb eine „chemische Kastration“ sinnvoll sein kann, die die Ausschüttung dieser Hormone unterdrückt. In der Folge stellen sich Impotenz und Libidoverlust ein.

Operation der Prostata

Psychische Ursachen einer Impotenz bei Prostatavergrößerung

Abgesehen von der anatomischen Nähe der Strukturen, Prostata und Nerven für die Erektionssteuerung, sind auch psychische Ursachen denkbar.

Lesetipp: In diesem interessanten Artikel erfahren Sie mehr zu den Ursachen von Impotenz.

Männer mit einer Prostatavergrößerung können das Gefühl haben, dass etwas in ihrem Körper „falsch läuft“. Nicht wenige befürchten, dass eine Vergrößerung bösartig ist oder – wenn eine gutartige Vergrößerung bestätigt wurde – bösartig werden könnte. So kann das Vertrauen in den eigenen Körper beeinträchtigt werden und die Libido durch Ängste oder Sorgen vermindert sein. Nach einem Eingriff zur Teilentfernung oder kompletten Entfernung der Prostata kommen Schmerzen im kleinen Becken hinzu, die sich ebenfalls hemmend auf Libido und Potenz auswirken.

Für manche Patienten kann es hilfreich sein, sich dem behandelnden Arzt anzuvertrauen, die eigenen Sorgen anzusprechen und sich einen Eingriff verständlich erklären zu lassen, bevor sie sich diesem unterziehen. Einbeziehung und Unterstützung durch die Partnerin oder den Partner ist ebenfalls ein wichtiger Einflussfaktor bezüglich Libido- und Potenzstörungen.

Wie kann Impotenz aufgrund einer Prostatavergrößerung behandelt werden?

Wenn die Nerven nicht geschädigt sind, die für die Steuerung der Erektion zuständig sind, helfen PDE-5-Hemmer wie Tadalafil, Sildenafil oder Vardenafil. Da Tadalafil zur einmal täglichen Einnahme auch zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie eingesetzt wird, ist es sogar möglich, dass die Krankenkasse die Kosten für dieses Medikament übernimmt.

Durch dieses Arzneimittel vermindern sich sowohl die Beschwerden beim Wasserlassen als auch die Potenzprobleme. Durch die regelmäßige Einnahme von PDE-5-Hemmern stellen sich sogar wieder spontane nächtliche Erektionen ein, die wiederum dabei helfen, Potenzstörungen zu vermindern, indem sie eine Art „Training“ darstellen.

Bei der Auswahl der Medikamente zur Therapie einer benignen Prostatahyperplasie sollten Tadalafil im rezeptfreien Cialis oder Alpha-Blocker den 5-alpha-Reduktase-Hemmern vorgezogen werden. Nach einer Prostataentfernung sollte die Behandlung der Impotenz nach 4 – 6 Wochen begonnen werden.

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 by Jens
eigene Erfahrung

Vielen dank für den wirklich tollen Artikel und das Sie auf diese Thematik aufmekrsam machen. Ich selbst habe durch eine irreparable Prostatavergrößerung Erektionsstörungen und bin auf Levitra angewiesen. Die Ursache wurde erst spät und durch Zufall erkannt, von daher sollte Männer Ihrem behandelnden Arzt ruhig mal darauf aufmerksam machen.