Führt Selbstbefriedigung zu Erektionsstörungen?

Es es erst wenige Jahrzehnte her, dass jungen Männen gesagt wurde, dass häufiges Selbstbefriedigen zu Impotenz, Homosuexualität oder gar Blindheit führen würde – das Sex nur in der Ehe ausgeführt werden solle. Dieser Glaube hat sich z.T. bis heute erhalten. Demgegenüber stehen neue Forschungsergebnisse die besagen, dass Sex das Leben verlängert und gesund hält.

Führt häufiger Sex zu Impotenz?

Häufig Sex zu haben tut der Partnerschaft gut und wirkt sich positiv auf die sexuelle Leistungsfähigkeit aus. In Zusammenhang mit Ängsten, psychischem Druck oder Stress kann es jedoch dauerhaft dazu kommen, dass der Penis nicht mehr steif genug wird, z.B. wenn der Mann ständig mit Versagensängsten zu kämpfen hat, den Ansprüchen der Partnerin nicht mehr zu genügen. Medizinisch wird dann von erektiler Dysfunktion gesprochen (Impotenz) – wenn der Mann trotz sexueller Erregung nicht in der Lage ist eine ausreichende Erektion zu bekommen die Geschlechtsverkehr ermöglicht. Die Ursachen für Erektionsstörungen können vielfältig sein und sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein. Die häufigste körperliche Ursache sind Herz-Kreislauferkrankungen, vor allem bei älteren Männern. Bei jüngeren Männern überwiegen jedoch psychische Ursachen. Hier spielt vor allem der Kopf eine große Rolle. Untersuchungen zufolge ist fast eder vierte Mann unter 40 Jahren von Erektionsstörungen betroffen. Bei älteren Männern ist dieser Anteil erheblich höher.

Führt häufiges Masturbieren zu Impotenz?

Aus medizinischer Sicht ganz klar Nein. In einer bestimmten Konstellation kann häufiges Masturbieren jedoch sehr wohl zu Potezstörungen führen. Die Erektion ist ein Reflex auf bestimmte sexuelle Reize. Verhaltensforscher sprechen dabei von einer Konditionierung. Wenn sich jedoch ein Mann zu sehr auf bestimmte sexuelle Reize gewöhnt, können Erektionsprobleme die Folge sein, sobald diese bestimmten Reize fehlen. Vor allem jüngere Männer geben sich beim Masturbieren häufig bestimmten Fantasien hin, sehen sich Pornos an oder entsprechende Bilder. Bei besonders häufigem oder ungewöhnlichem Pornokonsum, kann es für die Partnerin schwierig werden, diese teils sehr speziellen Reize oder Situationen aus den Filmen zu ersetzen. Erektionsstörungen können die Folge sein.

Wie viel Masturbieren ist normal?

Ein wirkliches Normal gibt es nicht. Die Masturbation sollte jedoch nicht das Alltagsleben einschränken, sollte nicht dazu führen das Arbeitsleben oder Freundeskreis vernachlässigt werden. Man sollte das Masturbieren reduzieren, wenn dadurch Schmerzen oder Verletzungen entstehen oder wenn sich der ständige Drang einstellt, man nicht mehr an was Anderes denken kann oder sogar Beziehungsprobleme dadurch entstehen.

Was kann man gegen Impotenz durch Pornos machen?

Die Konditionierung auf bestimmte pornografische Inhalte kann es schwierig machen das Sexleben mit der Partnerin auszuleben. In der Folge kommt es zu ernsthaften Beziehungsproblemen. In dieser Situation kann Entwöhung und Umgewöhnung bei der Selbstbefriedigung helfen:

  1. Entwöhnung: durch einen vollständigen Verzicht auf Masturbation für ungefähr 1 – 3 Monate drückt man(n) quasi die Reset-Taste in seinem Kopf.
  2. Umgewöhnung:  nach der Phase der Enthaltsamkeit sollten die alten „künstlichen“ Masturbationspraktiken durch natürlichere ersetzt werden, die näher dem eigentlichen Geschlechtsverkehr und Berührungen des Partners entsprechen.

Erfolgt beim häufigen Masturbieren die sexuelle Erregung durch Pornos, kann es langfristig zu einer Abschäwchung der Wirkung dieser Pornos kommen – man spricht dann von einer Habituuation. Wenn sich das auf das Sexleben in der Partnerschaft auswirkt, hilft es oft weniger zu masturbieren. Wenn körperliche Ursachen der Erektionsprobleme ausgeschlossen werden können, kann auch ein Psychologe oder Sexualtherapeut wertvolle Hilfe leisten.

Impotet werden durch Pornos

Kann mir Viagra helfen?

In den weitaus meisten Fällen von psychisch bedingten Erektionsstörungen können PDE-5-Hemmer, umgangssprachlich Potenzmittel genannt, äußerst wirkungsvoll helfen. Viagra rezeptfrei z.B. hat eine Erfolgsquote von etwa 92 Prozent. Aber auch andere Potenzmittel wie Cialis 20mg oder Levitra von Bayer erzielen ähnlich effektive Ergebnisse. Die Medikamente helfen, die Blockade im Kopf zu lösen, die Erektion des Penis zu fördern und mehr Selbstbewusstsein zu erlangen.

Hat Masturbieren positive Effekte auf die Gesundheit?

Sich selbst zu befriedigen hat, nicht nur für Männer, auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Masturbation verbessert für viele Männer den Schlaf, reduziert Stress und Anspannung und verbessert das Selbstbewusstsein. Des weiteren besteht bei einer durch Masturbation ausgelebten Sexualität kein Risiko zur Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen. In wissenschaftlichen Studien wurde auch nachgewiesen, dass es außerdem positive Effekte auf unser Herz-Kreislauf-System gibt.

Passen Selbstbefriedigung und eine feste Beziehung zusammen?

Zahlreiche Umfragen und Studien haben ergeben, dass etwa 90 Prozent der Männer und über 70 Prozent der Frauen masturbieren – und das unabhängig davon ob sie in einer Beziehung sind oder nicht. Sich selbst zu befriedigen ist auch in einer Partnerschaft etwas ganz normales und kein Grund sich Sorgen zu machen.